Sonntag, 3. Februar 2019

Tag 8 - ein kalter Vulkan, Autofahrt und endlich ein Burger

Erstmal einen großen Geburtstags und Namenstags Gruß an meine tolle Mum und meine kleine, hüpfende Nichte! so.

Der Tag gestern startete sehr früh mit einer langen Autofahrt. Wir sind vom Osten der Inseln, einmal mitten durch, vorbei am Mauna Kea und weiter nach Südosten, um den Volcano Park zu besichtigen.
Die Mischung aus Shut-Down des amerikanischen Haushalts und den Vulkanausbrüchen im letzten Jahr, sorgten dafür, dass der Park halb geschlossen war. War der Park vor einiger Zeit noch DAS Highlight auf der Insel, weil man hier fließende Lava sehen konnte, so fanden wir "nur" noch die Krater und Lava-geformten Landschaften vor.Viele Wanderwege waren auch geschlossen. Da sich Trump anlässlich unserer Reise für eine Aufhebung des Shut Downs, für genau unsere drei Reisewochen entschieden hatte, waren aber zumindest ein paar kleine Wanderwege und die Straße, die über viele Meilen nach unten zu Strand führt, geöffnet.

Wir wanderten also los zu Sulfat- und Dampflöchern. Es ist schon verrückt, weil man vergisst, dass man auf einem riesigen Vulkanareal steht, weil alles so waldig aussieht. Aber dann kommen Löcher, aus denen Dämpfe aus den tiefen der Erde aussteigen und überall ist Dampf aufgrund der Hitze.

Die Sulfatdämpfe setzen sich gelb ab, das hat Rene dann gleich an sein Flugzeug erinnert.

Rene und sein Flugzeug - nicht auf Hawaii

Neon gelber Boden - auf Hawaii




Es roch auch alles so ein bisschen nach Maggi und faulen Eiern, aber nicht wirklich unangenehm.

Nach der kleinen Wanderung fuhren wir die "Chain of craters" hinunter. Eine lange Straße, mit vielen Anhaltmöglichkeiten, um Krater zu begutachten und verschiedene Lavaarten: glatte, runter, schorfige :-) War alles dabei, nur leider keine heiße. Das wäre was geworden.







Hüpfen für ConGina und ConOlivia






Also die Landschaften waren schon wirklich toll, aber wie gesagt... die Lava war kalt... das ist halt so und am Ende ist es dann nicht so spektakulär, wenn man nicht genügend Vorstellungskraft mitbringt. Die hatten wir zwar irgendwie, aber ein bisschen war es auch ein bisschen wie beim Mauna Kea, die Erwartungen waren vielleicht zu sehr an etwas spektakuläres geknüpft. Trotzdem war die Stimmung und vor allem unsere Laune super. Wir haben die 5 Stunden im Auto mit alten Fest und Flauschig Folgen verbracht und ich bin gaaaanz viel gefahren :-) und wir hatten unseren Spaß.

Als wir dann noch ohne Mittagessen und auf den späten Nachmittag zurück in Kona waren, war es Zeit für etwas, dass ich mir bisher noch aufgespart hatte: einen Burger! Also ab zum Restaurant, dass direkt am Strand lag und von unserem Gastgeber empfohlen war. Hier hab es tolle Cocktails - der Mai Tai war eine special Mischung und schmeckte leicht nach dem Hustensaft unserer Kindheit- und Burger und eine sehr freundliche Bedienung. Rene fängt immer an sich zu bekichern, wenn jemand zu uns "Hej Guys" also "Hej Leute" sagt. Er denkt dann immer, wir wären die Geissens... bzw. das uns jemand verwechselt und fragt sich dann immer wie bescheuert das Gegenüber sein muss, weil wir schon ziemlich weit entfernt und eher dreckig -sportlich unterwegs sind :-)






Dann sind wir heim und haben uns ausgiebig entspannt. Ich habe noch einen leckeren Schokoflan aus dem Supermarkt bekommen und hab dann noch 4 Stunden Nintendo gespielt :-))))

Es ist schon verrückt, erst acht Tage und ich habe das Gefühl, dass wir schon ewig hier sind und langsam vergisst man das zu Hause. Die Steuererrklärung, das Wetter, welche Jahreszeit ist, was man sonst so macht und wie es sich anfühlt nicht hier zu sein. Wir haben nicht mal Halbzeit (insgesamt 20 Tage) und wir sind so richtig angekommen. Nicht erst seit gestern, aber es macht sich immer bemerkbarer. Wir wissen, dass wir erst am Molo Molo Drive und dann in die Melo Melo Street müssen. Walmart ist billiger als der Supermarkt um die Ecke, aber da gibts geilen Kuchen und mega Streetfood und alles ist so klein und kuschelig. Wir wissen wo man hinfährt, wenn es nachmittags Regenwolken gibt, wenn wir noch in die Sonne möchten und ich und meine Landkarte sind uns so vertraut wie der Stadtplan von Leinefelde. Wir haben unseren Rhythmus gefunden, was Schlafen und Aufwachen und Sonnenauf- und Sonnenuntergang angeht und die absolute und unüberwindbare nächtliche Dunkelheit und Stille wird langsam auch normal. Und mit Dunkel meine ich Dunkel, nicht das dunkel in Breitenbach beim letzten Haus am Feld. Das hier ist richtig dunkel. Ich warte noch auf einen Sternenhimmel, der mich sprachlos macht - aktuell war es zu wolkig. Ich sehne mich nach einem Berg, der mich bewegt und ich habe große Lust auf noch mehr leckere hawaiianische Leckereien. Ansonsten ist einfach alles an Ort und Stelle. Vor allem ich!